Biken am Achensee

Achensee

Zwar habe ich bisher vom Bike Gebiet rund um den Achensee oft gehört, es aber noch nie geschafft, dort hinzufahren. Komisch eigentlich, denn der Achensee befindet sich nur knapp 1,5 Autostunden von München entfernt, zwischen dem Karwendel und dem Rofan Gebirge, direkt hinter der Deutsch-Österreichischen Grenze. Zugegebenermaßen ist die Lage fast schon kitschig schön, vor allem wenn man von Deutschland aus über die kleineren Straßen, vorbei am Sylvensteinspeicher, zum Achensee fährt. Das Karwendel ist übrigens der größte Naturpark Österreichs und wurde jüngst erst als Naturpark des Jahres 2020 im Land gekürt. Der Natursee Achensee ist rundum zugänglich; ein Bike Weg führt jedoch lediglich an der östlichen Seeseite vorbei. Insgesamt fasst das Netz an Bike Wegen am Achensee rund 250km.

Meine Freundin Nina wohnt am Schliersee und kennt diese Region ganz gut aus dem Winter und vom Wandern. Bei Regenwetter checken wir ins Hotel Sonnenhof in Pertisau ein und müssen eine Entscheidung zwischen entspannender Sauna und Schlechtwetter Biker fällen. Natürlich sitzen wir eine halbe Stunde später auf dem Bike und pedalieren Richtung Zwölferkopf hoch. Man kann hier normalerweise auch die Karwendelbergbahn nehmen aber heutet ist diese wegen dem starken Regen geschlossen. Mit der Achensee Erlebnis Card nutzt man die Bergbahnen hier übrigens kostenlos. Die ca. 600 Höhenmeter schafft man eh aus eigener Kraft und so können wir zumindest die schönen Ausblicke genießen und das ein oder andere Seeblick Foto mitnehmen. Wir haben den Abzweig zur gemütlichen Auffahrt verpasst und sind leider den Trail hochgefahren, woraus ab und zu auch mal eine Schiebepassage wurde.

Beide Wege führen aber oben zum Alpengasthof Karwendel, von welchem aus man in den Tunneltrail starten kann. Dieser Trail ist, wie alle Bike Wege im Gebiet, ein Shared Trail. Zunächst führt er uns durch den Wald, über einige Wurzelpassagen zu den Felswänden an der Flanke des Tristenautals. Man muss schon etwas sicher auf dem Bike sitzen, um keine Angst vor einem Absturz zu haben denn wir sind schon in sehr abschüssigem Gelände. Der Weg ist jedoch breit genug um gemütlich runter zu fahren. Durch die vielen Regenfälle der letzten Tage liegt einiges an Geröll im Trail, was wir als extra Challenge ganz gut finden. Nun geht es endlich durch die Tunnel, welche dem Trail seinen Namen geben. Wir genießen die selbst erarbeitete Abfahrt sehr und auch den Fakt, dass wir bei diesem Regenwetter so ziemlich die einzigen hier draussen sind. Anschließend bleibt dann auch noch Zeit für einen entspannenden Saunagang und ein leckeres 5-Gänge Menü. Die extra Energie brauchen wir auch, wie sich am nächsten Tag rausstellen wird.

Den GPS Track zu dieser Tour gibt es hier: https://www.komoot.de/tour/232997731v

Endlich scheint die Sonne und lässt den Achensee noch idyllischer aussehen. Unsere Tour beginnt direkt am Radweg an der östlichen Achensee-Seite, wo wir erstmal ein paar Selfies vor azur-blauem Hintergrund machen. Einige Segelbote liegen ruhig im Wasser und bescheren uns sofort Urlaubs-Feelings. Da wir neugierig auf die Blicke vom Berg sind, radeln wir gleich zum nördlichen Ende des Sees nach Achenkirch, um dann den Weg bergauf zu suchen. Leider enden wir auch hier wieder dabei, unsere Bikes den beschwerlichen Wanderweg hinauf zu schieben anstatt den Forstweg zu nehmen. Aber nach einigen Höhenmeter sind wir zurück auf der empfohlenen Route.

Wir folgen dem Forstweg bergauf bis wir zur Köglalm kommen. Dann geht es noch einmal kurz bergauf und endlich in eine kurze aber sehr spaßige Abfahrt. Die Ausblicke auf dem Weg hierher und nun ins Schönjochtal sind wirklich toll und wir können sie umso mehr genießen, da wir kaum andere Wanderer oder Biker treffen. Ein paar Kilometer weiter, kehren wir dann in die süße, kleine, urige Berghütte Schönjochalm ein und gönnen uns ein erfrischendes Soda-Zitron bevor unsere Tour weiter geht. Kurz vor Steinberg am Rofan kann man dann noch mal scharf rechts in eine Zusatz-Schleife über die Schmalzklausenalm einbiegen. Diese extra Runde lohnt sich sehr, denn hier geht es immer am Fluss entlang in einem breiten Tal, durch Tunnel, über Brücken und mit rauschenden Wasserfällen links und rechts. Am Ende führt uns ein breiter Weg die letzten Höhenmeter aus dem Tal hinaus in Richtung Steinberg am Rofan, wo wir dann im Waldhäusl unser wohlverdientes Mittagessen bekommen. 

Auch hier gibt es wieder unseren GPS Track:   https://www.komoot.de/tour/233537711

Aber der Tag ist noch nicht vorbei, denn wir haben auf der Karte gesehen, dass es vom Plumsjoch einen Singletrail im Karwendeltal geben soll. Wir lassen uns zur Gern Alm fahren, um von dort aus zum Plumsjoch hoch zu fahren. Der Schotterweg ist relativ steil, mit vielen engen Kehren versehen und nach ca. 200 Höhenmetern merken wir, dass dies gleichzeitig die Singletrail Abfahrt ist. Wir fahren den Weg also wieder runter, was uns natürlich trotzdem Spaß macht aber vielleicht nicht ganz als Singletrail durchgeht. Wenn man diese Tour vom großen Ahornboden auf der anderen Seite des Plumsjochs startet, ergibt das mit dem tollen Ausblicken ins Karwendeltal sicher trotzdem eine fabelhafte Bike Runde. 

Nach diesem Tag sind wir ziemlich platt und lassen es uns noch mal im Hotel Sonnhof gut gehen, bevor wir die Heimreise dieses Kurzurlaubs antreten. Ich kann die Region Achensee sehr für Genuss-Biker empfehlen, die gerne in wunderschöner Landschaft mit Berg und See unterwegs sein wollen. Das Ambiente, die einzigartige Natur und die Ruhe ist hier ein absoluter Pluspunkt für die Region Achensee. Noch ist der Singletrail Anteil nicht sehr hoch, aber der Tourismusverband hat die Biker in den Fokus genommen. Ich bin gespannt, was hier in den nächsten Jahren noch alles kommt.

Die Teilnahme an der Reise und die Berichterstattung darüber erfolgt in Zusammenarbeit mit der Österreich Werbung Deutschland GmbH.