MTB Zone Petzen / Biken in Südkärnten

Auf diese Reise freue ich mich ganz besonders! Es passiert nicht alle Tage, dass man auf eine Strecke kommt, wo vorher schon ein Enduro World Series Rennen ausgetragen wurde. Aber bevor wir so weit sind, checken wir erstmal gemütlich in unsere Pension direkt am Pirkdorfer See ein. Von hier aus ist es ein Katzensprung zum Bikepark Petzen. Dort geht es aber erst morgen hin, denn heute steht die AnacondaTrailTour mit Guide Charly Falke auf dem Programm. Ich habe keine Ahnung, was uns da erwartet aber es klingt exotisch und actionreich.

Wenige Minuten später treffen wir auf den Guide Charly – was für eine Persönlichkeit! Ich guide ja selbst oft und weiß ungefähr, woraus es dabei ankommt. Neben dem Knowhow wie man auf dem Mountainbikes sitzen sollte und wo der Weg lang geht, gehört auch immer ein gewisser Entertainment-Faktor dazu. Charly ist der geborene Entertainer und versorgt uns ab der ersten Minute mit wissenswerten Informationen rund um die Region Petzen.  „Die Petzen” ist nicht nur ein Berg, sondern ein ganzer Gebirgszug auf der Grenze zwischen Österreich und Slowenien. Wir befinden uns im südlichsten Zipfel von Kärnten. Hier ist die Mentalität etwas Südeuropäisch angehaucht, alles geht gefühlt etwas lockerer zu und es mischt sich einige Slowenische Kultur in das Leben. Charly berichtet uns, dass die Petzen „durchlöchert ist, wie ein Schweizer Käse“ … weil hier so viel Blei angebaut wurde. Es gibt sogar einen Trail und eine Kanu Route im Berg. Wir konzentrieren uns aber auf das Mountainbiken unter freiem Himmel.

Die AnacondaTrailTour findet auf den Hügeln gegenüber der Petzen statt. Hier braucht man einen Guide, um die Trails zu finden, denn sie sind recht versteckt. Das ist immer ein gutes Zeichen, denn versteckte Trails sind nie ausgefahren und meist eine riesen Gaudi. Genau das trifft auf die AnacondaTrails zu. Wir strampeln erst gemütlich einen kleineren und dann einen etwas größeren Hügel hoch. Insgesamt 600 entspannte Höhenmeter, die sich trailtechnisch sowas von lohnen. Unserer kleinen Gruppe haben sich auch Charly´s Stammkunden aus Deutschland, Kai und sein Sohne Aden (11 Jahre) angeschlossen. Die lieben Mountainbiken in dieser Region schon viele Jahre – kein Wunder! Der Junior zeigt uns ordentlich wo´s lang geht auf den saftig grün bewachsenen, schmalen Wegen, die auch teilweise mal steil und wurzelig werden können. Wir fegen durch den Wald und haben einen riesigen Spaß. Ich bin selten so schnell in so eine homogene Gruppe gekommen und fühle direkt das USA-Flair (“UnterKärnter Südabschnitt” – Zitat Charly). Zu einem perfekten Trail-Tag gehört eine gemütliche Einkehr und die machen wir in Bleiburg, was direkt am Fuße des letzten Trails liegt. Hier stoßen wir in lockerer Atmosphäre auf den gelungenen Ride an.

Als am nächsten Tag der Wecker klingelt, bin ich schon ganz voller Vorfreude. Endlich geht es in den Bikepark MTB-Zone Petzen. Da wartet schon unser Guide Anej auf uns. Mit ihm haben wir einen echten Glücksgriff gemacht, denn der Slowene hat hier einige Strecken gebaut, ist mit verantwortliche für das EWS Rennen und kommt aus einer sehr MTB-traditionsreichen Familie aus dem slowenischen Jamnica, was direkt hinter der Grenze liegt und nur einen Steinwurf von hier entfernt ist. Zusammen mit Jamnica, gibt es hier über 100km MTB Trail und zwar von der feinsten Sorte! Ich bin zwar noch nicht viel davon gefahren, aber Mountainbike Profis aus der ganzen Welt schwören darauf und dann muss da was dran sein. 

Wir testen erstmal den Flow Country Trail hier, um uns aufzuwärmen. Unzählige Anliegerkurven, Wellen und kleine Sprünge scheinen fast nie aufzuhören. 11,5km und ca. 1.000 Tiefenmeter sind schon eine Bank! Wir sind nun warm gefahren! Jetzt geht es voller Vorfreude auf den Thriller Trail. Wir mixen einige Abschnitte vom Thriller und vom EWS Trail weil Anej weiß genau, wo schwerere oder leichtere Teile sind. Ich bin absolut im Himmel! Das ist für mich der perfekte Trail. Er ist technisch aber nicht zu technisch, steil aber nicht zu steil, griffig ohne Ende und von oben bis unten komplett natürlich. Dazu kommen noch die unverwechselbaren Panorama Ausblicke – wow! Nach dieser aufregenden Runde brauch ich erstmal eine Mittagspause. Wir kehren in der „Alten Zollhütte“ ein und ich esse ein leckeres Gericht mit frischen Pilzen. Es ist eine lokale Spezialität aber ich kann mir den Namen nicht merken. Es schmeckt aber fantastisch und die Bedienung ist super freundlich. Das sollte zwar Standard sein, aber ist trotzdem nicht immer selbstverständlich.

Gut gestärkt geht es in die letzte und härteste Abfahrt. Jetzt fahren wir vom Thriller und vom EWS Trail nur die anspruchsvollsten Stücke. Anej und ich sind voll im Flow und wir genießen jeden einzelnen Tiefenmeter. Also ich bin schon wirklich viele Trails auf der Welt gefahren aber diese hier sind etwas Besonderes für mich! Eine absolute Empfehlung!

Nach dem Bikepark Besuch fahren wir noch zum Turnersee, wo es ein neues Bike Skills Areal namens „Bike Break“ gibt. Genauso wie in der MTB Zone Bikepark Petzen, hat auch hier kein Geringerer als TRailbau-Koryphäe Diddi Schneider seine Finger im Spiel. Ich bin wirklich begeistert, wieviel hier für Kinder und Anfänger gemacht wird. Ein kreativer Aussichtsturm schmückt liebevoll das Gelände dieser „Raststation“ für Biker. Danach fahre ich noch den neuen kleinen Flowtrail am Klopeiner See. Ich denke mir langsam echt, wie cool es wäre, heute ein Kind zu sein. Es gibt ja so viele schöne Anlagen und man merkt enorm, wie sehr sich gewissen Tourismusgebiete Mühe geben mit dem Thema. Hier wurde das Bike Konzept sehr gut zu Ende gedacht aber ich bin mir sicher, es wird auch noch einiges entstehen in den nächsten Jahren. Anej hat mit auch von vielen Ideen erzählt und mich auf alle Fälle heiß gemacht, bald wieder hierher zu kommen.

Am letzten Morgen haben wir und im Hotel Orchidee direkt am Klopeiner See, noch SUP´s geliehen, um die Morgenstunden auf dem Wasser zu genießen. Der Klopeiner See ist übrigens der wärmste Badesee Europas und hier kann man sich es echt gut gehen lassen. Als wir so über das glatte Wasser treiben, werde ich fast etwas wehmütig aber leider geht die Bike-Reise hier in Südkärnten nun zu Ende. 

Allgemein kann man sagen, dass das Thema Berg & See hier wirklich sehr gut gespielt wird und ich einen Bike-Urlaub in Kärnten sehr empfehlen kann. Von Deutschland aus, hat man hier vielleicht ein paar Stunden mehr Anreise als in andere Gebiete Österreichs aber das lohnt sich definitiv.

Meine Komoot Route Flow Country Trail

Meine Komoot Route Thriller/ EWS Trail Variante 1

Meine Komoot Route Thriller/ EWS Trail Variante 2

Die Teilnahme an der Reise und die Berichterstattung darüber erfolgt in Zusammenarbeit mit der Österreich Werbung Deutschland GmbH.