Great Trails Tirol

Tirol ist ganzjährig eines der Lieblingsziele von Aktiv-Urlaubern. Was zahlreiche Skifahrer im Winter an den Bergen lieben, schätzen Mountainbiker im Sommer: Sport in der Natur, weite Ausblicke auf die Gipfelwelt und rasante Abfahrten in die Täler. Mit seinen rund 6.000 Kilometer offiziell genehmigten Mountainbike-Routen sowie mehr als 300 Kilometer Singletrails ist Tirol wie geschaffen für einen Urlaub mit dem Mountainbike. Zwischen Arlberg und Kitzbüheler Alpen, Lienzer Dolomiten und Karwendel finden Mountainbiker aller Konditionsstufen beste Bedingungen vor. 

Wer die ganze Vielfalt des Landes sehen möchte, für den ist der Bike Trail Tirol genau das Richtige. Mit seinen 32 Etappen ist er der längste zusammenhängende Mountainbike-Rundkurs der Alpen. Flexiblen Fahrspaß dagegen verspricht die Bikeschaukel Tirol: Sie ermöglicht es, 15.000 der insgesamt 32.000 Höhenmeter bequem mit Bergbahnen zu bewältigen. Insgesamt gibt es neun Regionen für Mountainbike-Urlauber. Hier ist man von Kopf bis Fuß auf die Zweirad-Sportler ausgerichtet. 

Ich habe in Tirol noch lange nicht das ganze Bike Angebot durch probiert, durfte nun aber die 4 GREAT TRAILS TIROL testen –  und das in nur 4 Tagen. Eine Kurz-Reise bepackt mit viel Trail Action, beeindruckenden Bergen, blauen Seen, kulinarischen Highlights und sehr erholsamen Hotels. 

Begonnen hat die Reise direkt hinter der deutsch-österreichischen Grenze in der Tiroler Zugspitzarena. Ab Lermoos gelangt man mit der Grubigsteinbahn auf ca. 2.000m. Natürlich könnte man hierher auch mit eigener Muskelkraft über schöne Forstwege gelangen. Ich möchte den ersten der Great Trails Tirol, den Blindsee Trail, in frischer Verfassung genießen. So gönnen sich Guide Elgar und ich in der Gipfelhaus Grubigstein erstmal einen der besten Kaiserschmarren-Teller, die ich je gegessen habe. Und das auch noch vorm sonnigen Zugspitz-Panorama, einfach nur genial!  Kurz darauf biegen wir direkt unterhalb erst in den Grubigalm Trail und dann schließlich in den Blindsee Trail ein. Der gute Ruf des Blindsee Trails eilt ihm übrigens voraus und so habe ich dementsprechend einige Erwartungen an einn der vier besten Trails in Tirol.

Es geht gleich zu Beginn des Grubigalm Trails schon ganz schön zur Sache und haut mir den Kaiserschmarren durch den Magen. Ich bin zwar satt aber hungrig auf mehr Action und habe mir sagen lassen, dass der Blindsee Trail früher viel loses Gestein hatte und wirklich rutschig war. Für mein Befinden ist er jetzt recht griffig und an so manchen Passagen erinnert er mich irgendwie an Südfrankreich mit seinem hellen Untergrund und den schroffen Steinen. Wenn man sich nicht gerade von den grandiosen Ausblicken ablenken lässt, geht der Trail wirklich sehr gut zu fahren und ist ein echter Genuss. Zwischendurch erhascht man immer mal wieder einen unglaublich schönen Blick auf den Azur-blauen Blindsee. Wenig später kämpfen wir uns dann über die großen Wurzeln in der Ebene um den See und so kommt auch das Sportprogramm nicht zu kurz. Ich würde mich zwar liebend gerne im einladenden blauen Wasser abkühlen, aber dafür bleibt keine Zeit. Elgar führt mich anschließend auf der anderen Talseite die Marienbergbahn hinauf und den Barbara Trail herunter. Jetzt bin ich endgültig happy – was für ein cooler Bike Tag.

Die Übernachtung im Ehrwalderhof genieße ich dann sehr. Dieses Hotel ist wunderschön gelegen und sehr liebevoll eingerichtet. Ich bin ziemlich oft in Hotels, habe mich aber in diesem ganz besonders wohl gefühlt weil es sehr privat ist und man merkt, dass es engagierte und kreative Leute führen, welche die Liebe zum Detail mögen.

Gut gestärkt ging meine Tirol-Reise also weiter in Richtung italienische Grenze. In Nauders am Reschenpass treffe ich dann an der Seilbahn auf Guide Heli und meine Münchner Freundin Jessi, die mich auf dem Rest der Reise begleiten wird. Zu zweit kann man so eine Reise natürlich besser genießen als alleine. Wir nehmen direkt den Lift und biegen oben auch sofort in den Almtrail ein. Als wir die Grenze zu Italien über einen Weidezaun mit bunten Wimpelfahnen passieren, taucht vor uns auch schon die ikonische Panzersperre auf und danach der berühmte „Selfie-Spot“ mit Blick auf den wunderschönen Reschensee. Wir sind jetzt offiziell auf dem Plamort Trail, dem 2. Great Trail Tirol und wir holen uns einige Erinnerungsfotos ab, bevor es weiter geht in den Bunkertrail. Bald bemerken wir auch, was dem Trail seinen Namen gegeben hat. Durch die Kriegsrelikte kann man hier mehr Geschichte sehen und erleben, als auf so mancher Stadttour. Der letzte Teil heißt Etsch-Trail und auch der lässt uns mit noch mal ganz schön schwitzen. Vom Charakter her ist der Plamort Trail (mit seinen insgesamt 4 Unter-Trails) schon eher technisch einzustufen aber mit einem Grundstock an Fahrtechnik gut zu bewältigen. Wenn es hier nass wird, sieht das eventuell etwas anders aus aber heute waren die Trail Verhältnisse wirklich bombastisch.

Natürlich gönnen wir uns noch eine zweite Fahrt mit der Bergkastelseilbahn zum neuen Zirmtrail, welcher als klassischer Flow Trail natürlich immer in der Diskussion steht. Ich bin auch nicht so der Flow Trail Fan; muss aber sagen, dass sich der Zirmtrail echt genial fährt. Hier kann man als Anfänger, aber auch als fortgeschrittener Fahrer Spaß haben. Danach kehren wir zum Mittagessen in die Stieralm ein, was kulinarisch aber auch gastfreundschaftlich mal wieder ein richtiges Tiroler Highlight ist. Alles in allem bin ich fast etwas traurig, nicht mehr Zeit in Nauders verbringen zu können. Ich glaube, dass es hier noch richtig viel mehr Singeltrail Action zu erleben gibt aber wir müssen weiter, denn unser Hotel-Bett steht heute im 100km entfernten Sölden.

Tag 3 beginnt ziemlich zeitig in der Bikerepublic Sölden , denn wir fahren heute nicht nur Great Trail Nummer 3, sondern zum Frühstück erstmal den neuen, super technischen und ober-epischen Fernar Trail. Den erreicht man nur mit einem Shuttle früh am Morgen oder am späten Nachmittag, damit es keine Probleme mit den Wanderern gibt. Diese Shared Trail Lösung finde ich sehr fair. Ich bin diesen Trail auch schon 2x gefahren, aber wollte Jessi dieses speziell hochalpine Erlebnis nicht vorenthalten. Wir sind zudem auch mit einer witzigen Truppe vom Tourismusverband Ötztal/ der Bikerepublic Sölden unterwegs, was das Ganze zu einem noch cooleren Erlebnis macht. Heute wird wirklich viel gelacht und ich genieße jede Minute. Wer vor hat den Fernar Trail zu fahren, sollte sich aber im Klaren sein, dass er wirklich sehr technisch ist und es auch keine Abkürzungen oder Ausstiege gibt. Selbst ich muss an der ein oder anderen Stelle schieben, was ich auch völlig ok finde. Man muss sich hier einfach gut einschätzen können. Im Tal gönnen wir uns dann im Bäckelar Wirt eine der legendären gesunden Bowls zum Mittagessen und gehen gestärkt in die zweite Runde.

Jetzt fahren wir alle zur Giggijochbahn und lassen uns etwas weiter vorne im Ötztal auf den Berg chauffieren. Von hier führt die Harbe Line flowig runter nach Hochsölden, wo dann der 3. Great Trail Tirol, der Leiterberg Trail, startet. Was wir heute Morgen auf dem Fernar Trail an Flow liegen gelassen haben, bekommen wir hier auf den ersten Metern wieder. Mit Blicken über ganz Sölden geht es auf einem schmalen Singletrail an der Bergflanke entlang. Kurz später erreichen wir die urige Leiteralm und gönnen uns eine Erfrischung mit Brotzeitplatte, Kuchen und Bergpanorama. Heute ist eben mal richtig Urlaubs-Stimmung angesagt. Dieser Tag ist so chillig und gesellig, dass man glatt mal kurz die Corona Krise vergisst. Das tut uns allen gut. Nach der Pause geht der Leiterberg Trail erst richtig los und es wird wieder technisch anspruchsvoller mit engen Kurven und Wurzelpassagen, mit mini Gegenanstiegen im unteren Teil und am Ende über große Steinformationen mit Holzbrettern versehen, die sehr griffig sind und riesen Spaß machen. Abschließend führt uns die mega schnelle Lettn Line zurück ins Tal, wo wir dann noch mal richtig Gas geben können. Ein absolut perfekter Bike Tag liegt hinter uns. Lange Zeit zum nachfühlen bleibt aber nicht, denn wir müssen weiter ins über 2h entfernte Kirchberg im östlichen Eck von Tirol, um den 4. Great Trail am nächsten Tag in Angriff zu nehmen.

Zugegebenermaßen war ich noch nie in dieser Region rund um die Kitzbüheler Alpen und freue mich sehr, was Neues zu erleben. Unser Guide ist der Verantwortliche für das Thema Bike im Brixental und Vollblut-Mountainbiker Kurt. Mit ihm nehmen wir die Fleckalmbahn, welche sich direkt neben unserem Hotel „Minglers Sportalm“ befindet und sicher die modernste Gondel ist, in der ich je gesessen habe. Anstatt einfachen Sitzbänken, wird man hier in Formel 1 – anmutenden Rennsitzen auf den Berg katapultiert. An der Stelle muss man auch noch mal anmerken, dass das Hotel wirklich erste Sahne ist, mit erstklassiger Ausstattung und feiner Gourmet Küche. Hier hatten wir am Abend zuvor von der Dachterrasse noch den sehr angenehmen, warmen Sonnenuntergang genossen. Jetzt stehen wir aber auf dem Berg bereit, um von der Ehrenbachhöhe in den 4. Great Trail Tirol, den Fleckalm Trail, einzubiegen. Kurt ist auf einem Trek Supercaliber unterwegs…ein Fully mit weniger als 100mm Federweg… fast ein Hardtail also. Dünne Reifen mit wenig Profil hat er dementsprechend auch. Ich denke mir „dann kann der Trail nicht so anspruchsvoll sein“. Später weiß ich dann „nein, Kurt kann ihn einfach nur sehr gut fahren“. Der Fleckalm Trail hat von allem etwas: einige gebaute Features, viele natürliche Stein- und Wurzelpassagen, ein paar Wiesen-Querungen, saftig-grüne und nasse Waldabschnitte mit Holzelementen und im unteren Teil eine sehr flowige XC Strecke. Das Ganze dann abgerundet mit dem wunderschönen Alpenpanorama, von welchem wir auch am vierten Tag der Reise nicht genug bekommen können.

Wir finden´s so cool, dass wir den Fleckalm Trail gleich zwei Mal fahren aber den Trail im unteren Teil kurz verlassen, um in die Staudachstub´n einzukehren. Dies ist einer der 22 KochArt Betriebe – ein Zusammenschluss aus Gastwirtschaften der Region Kitzbüheler Alpen, die sich gemeinsam für Regionalität und Nachhaltigkeit in der Gastronomie stark machen. Wir testen also nun auch die regionale Sommer Küche mit lokalem Süßwasser Fischen auf Salat und wie soll es anders ausgehen – befinden sie für fabelhaft! Auch hier bin ich wieder sehr traurig, dass ich nicht länger bleiben kann aber denke, dass es sicher auf alle Fälle lohnt wieder zu kommen und mehr zu erleben.

Alles in allem ist jeder der 4 Great Trails Tirol einzigartig aber allen gemeinsam ist ein gewisser technischer Anspruch. Vielleicht sind sie nicht gerade für blutige Anfänger geeignet, aber jeder Mountainbiker mit etwas Fahrtechnik Erfahrung kann hier eine riesige Gaudi haben – versprochen! Vielleicht würde ich mir etwas mehr Zeit lassen und die 4 Great Trails eher gemütlich in einer ganzen Woche abfahren oder sie gleich jeweils einzeln als Kurzurlaub besuchen. So kann man auch mehr von der Umgebung sehen, zwischen den Aktivitäten die schönen Unterkünfte genießen und auch etwas entspannen. Ich kann Tirol zum Mountainbiken sehr empfehlen und freue mich schon auf meinen nächsten Besuch in den österreichischen Alpen.

Die Teilnahme an der Reise und die Berichterstattung darüber erfolgt in Zusammenarbeit mit der Österreich Werbung Deutschland GmbH.